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Deutsche Rallycross Meisterschaft - Lauf 1 - Estering, Buxtehude - 27. April 2003

Rolf Volland nimmt alle Hürden

Der Mann ist nicht zu stoppen – auch nicht durch querstehende Autos, Regenschauer, technische Defekte und überraschend starke Konkurrenz. Beim ersten Lauf zur Deutschen Rallycross-Meisterschaft auf dem Estering bei Hamburg trumpfte Rolf Volland auf und übernahm gleich die Tabellenspitze. Der Weg dorthin war allerdings steinig und begann gleich mit einem heftigen Rückschlag.

In der Zielkurve des ersten Qualifikationslaufs drehte sich der blaue VW Golf Turbo 4x4 vom Team Linn High Term plötzlich und landete im Kiesbett neben der Strecke. Was war das? Ein Fahrfehler des fünffachen Meister? Kaum vorstellbar. Nach einem genaueren Blick im Fahrlehrer unter die Motorhaube fand Volland seine Vermutung bestätigt: Es hatte einen Defekt am vorderen Differenzial des Allrad-Golfs gegeben, und nur mit Heckantrieb sind mehr als 500 PS kaum zu bändigen.

Der Schaden konnte rechtzeitig behoben werden. Nach dem seit 2002 gültigen Reglement (alle drei Qualifikationsläufe werden gewertet) hatte Volland jetzt aber schon einen gehörigen Rückstand, denn für seinen Ausfall im ersten Lauf hatte er eine Max-Zeit kassiert. Sie errechnet sich aus der Zeit des langsamsten Konkurrenten plus fünf Sekunden. Was dem Hilpoltsteiner in diesem Fall zu Gute kam: „Langsame“ Konkurrenten gab es an diesem Wochenende nicht. Die Division 1 war erstklassig besetzt – allen voran die Dänen Torben Møller (Seat Cordoba WRC), Peter Hansen (Mitsubishi Lancer Evo 7) und Bruno Hansen mit seinem brandneuen Ford Puma 4x4. Dazu kamen Peter Triebe und Günther Wissel mit ihren Ford Focus und als unbekannte Größe Lokalmatador Ralph Wilhelm im Lancia Delta HF Integrale 16V.

Im zweiten Lauf musste Volland alles auf eine Karte setzen – und was macht er? Nach dem Start blieb er erst einmal stehen. Er fuhr erst los, als das Feld schon in der ersten Kurve war. Was folgte, war einer der Höhepunkte im Rallycross-Sport, vom dem man noch lange reden wird. Volland holte schnell auf, schnappte sich einen Konkurrenten nach dem anderen und hatte sich nach vier Runden tatsächlich durchs ganze Feld gewühlt und gewonnen. Als erster gratulierte ihm Rennleiter Winfried Krümpelmann: „Super, und vor allem immer fair.“ Und warum hatte es sich Volland so schwer gemacht? Die Startelektronik hatte versagt, und dann hatte der Motor noch vier Aussetzer pro Runde.

Irgendwie schaffte es Volland, sich für den dritten Startplatz im Finale der Division 1 zu qualifizieren. Auf der Pole-Position stand Torben Møller, daneben Peter Hansen. Das Finale war undramatisch. Møller gewann, Volland wurde Zweiter, ohne den Dänen je ernsthaft gefährden zu können – wieder mit vier Motoraussetzern pro Runde.

Dann aber das Superfinale. Nun waren die Karten neu gemischt: Volland hatte die Startelektronik kurzerhand komplett abgeklemmt, außerdem ging kurz vor dem Start der schnellsten acht Fahrer aus allen Divisionen ein heftiger Schauer nieder, die Unterschiede zwischen Asphalt und Schotter waren mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen. Start! Vorneweg Møller, dahinter Volland und Peter Hansen. Der Rest des Feldes hat sich verschätzt und macht auf der Matschpiste erst einmal Bekanntschaft mit Leitplanken und Reifenketten. Letztlich fahren sie alle weiter, nur der Golf von Uwe Broda steht quer.

Die Spitze fliegt wieder heran, die Streckenposten schwenken Gelb, trotzdem erkennen Møller und Volland das Hindernis zu spät. Møllers Seat rutscht auf den Golf zu, kommt Zentimeter davor zum Stehen. Volland passiert fast das Gleiche, nur er rutscht um das Hindernis herum, kann sofort wieder Gas geben, liegt in Führung und kassiert schließlich weitere 20 Punkte für die Meisterschaft. Da Møller noch Hansen passieren lassen muss, wird er nur Dritter, und Volland hat im Titelkampf allein die Nase vorn. Die Fans waren nach dem Finale aus dem Häuschen. Sie finden Volland richtig Klasse, aber er darf es nicht zu leicht haben...