Rennberichte
Deutsche Rallycross Meisterschaft - Lauf 6 - Am Matschenberg, Weigsdorf-Köblitz - 5. Oktober 2003
Rolf Volland im Ziel
Nun ist es offiziell: Rolf Volland ist Deutscher Rallycross-Meister 2003. Eigentlich fehlte dem Titelverteidiger vor dem letzten Rennen ja lediglich ein einziger Punkt, das Rennen auf dem Matschenberg in der Lausitz war nur noch eine Formsache. Als dann Vollands schärfster Verfolger, der Däne Peter Hansen, passte und zu Hause blieb, war dem Hilpoltsteiner die sechste Deutsche Rallycross-Meisterschaft sicher. Er hätte noch vor dem Rennen einpacken können.
Aber dann zeigte Volland, warum er nicht nur ein würdiger Meister ist, er bewies auch eindrucksvoll, dass er ein großer Sportler ist: Im ersten Qualifikationslauf am Samstag streikte nämlich das Getriebe seines 520-PS-Golfs. Er konnte den Lauf zwar zu Ende fahren, noch einmal konnte er damit aber nicht antreten. Was nun? Einpacken und den Titel feiern?
Volland wählte den steinigen Weg. Er fuhr nach Hause, holte das Ersatzgetriebe, fuhr zurück in die Lausitz und baute mit seinem Team das neue Teil ein. Morgens, als die Konkurrenten gemütlich in ihren Hotels beim Frühstück saßen, war der VW Golf Turbo 4x4 vom Team Linn High Term wieder einsatzbereit!
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Der Hilpoltsteiner fuhr zwei weitere Bestzeiten und gewann das Finale der Division 1. Auf das Superfinale verzichtete er dann doch zur Freude seiner Konkurrenten, die endlich mal eine Top-Platzierung herausfahren konnten.
Warum hat sich Volland die Sache so schwer gemacht? Glaubte er womöglich an einen Rechenfehler? Nein, das nicht, sagt er. Ich habe das ausschließlich für meine Fans gemacht. Die Rallycross-Meisterschaft habe zum ersten Mal auf der Strecke in Matschenberg gastiert und da müsse man den Zuschauern auch etwas bieten. Volland: Die wären doch sicher enttäuscht gewesen, wenn der mehrfache Meister am Sonntag nicht mehr zu sehen gewesen wäre. Stimmt!
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