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Deutsche Rallycross Meisterschaft - Lauf 4 - Estering, Buxtehude - 20. Juni 2004

Rolf Volland auf Titelkurs

Er kann es nicht lassen: Obwohl Rolf Volland im bestbesetzten Lauf zur Deutschen Rallycross-Meisterschaft aller Zeiten (!) auf dem Estering kein Finale als Sieger beendete, ist er nach dem vierten Saisonrennen schon wieder klar auf Titelkurs. Es wäre Vollands sechste Meisterschaft in Folge. Sein bisher schärfster Rivale, Titelverteidiger Gerhard Völzer, fiel nach Getriebe- und Kupplungsschaden ein wenig zurück. Dafür übernahm Ex-Cupsieger Norbert Kruse die erste Verfolgerrolle.

Mit seinem VW Polo S 1600, der eigentlich für den Einsatz bei Eisrennen gebaut worden ist, stand Volland in der Division 4 theoretisch auf verlorenem Posten. Von der Papierform her war ihm die Konkurrenz überlegen. Doch Volland kämpfte, überzeugte immer wieder durch Überblick und Taktik im Zweikampf und wurde so schnell zum Publikumsliebling. Besonders die VIP-Gäste des neuen Estering-Werbepartners Sparkasse Harburg-Buxtehude drückten ihm die Daumen. Bei einer Führung durchs Fahrerlager waren sie Volland begegnet, der den staunenden Rallycross-Laien unter anderem davon berichtete, wie intensiv er sich auch körperlich auf die einzelnen Rennen vorbereitet.

Im Finale der Division 4 startete Volland neben Erling Krog (Opel Manta) und Robert Müller (VW Golf) aus der ersten Reihe, doch schon in der ersten Kurve schien das Rennen für den Hilpoltsteiner vom BARUM-Team gelaufen. Im wilden Gedrängel war der kleine Polo bis auf den letzten Platz durchgereicht worden. Aber ein Volland gibt nicht auf. In jeder Runde machte er einen Platz gut – immer wieder beim Anbremsen der Sparkassen-Kurve, direkt vor den VIP-Gästen. Diese waren total aus dem Häuschen, als Volland in der letzten Runde auch noch die beiden Führenden Krog und Müller attackierte. Ganz reichte es allerdings nicht. Aber Volland war mit dem dritten Platz zufrieden.

Danach musste er noch um dem Einzug ins Superfinale kämpfen. Zunächst sah es für Volland gar nicht gut aus, denn er musste im neu geschaffenen B-Superfinale mindestens Zweiter werden, um noch aufzusteigen. Wieder lag er mit seinem Polo nur an dritter Stelle. Doch dann war Müller auf der Höhengeraden viel zu schnell. Volland erkannte seine Chance und musste nur warten, bis der Golf vor ihm in der nächsten Kurve die Ideallinie verlässt. So geschah es dann auch, und der kleine Polo schlüpfte durch die Lücke auf Platz zwei.

Im Superfinale stand er dann gegen die Division-1-Autos mit ihren gut 500 PS endgültig auf verlorenem Posten. Im Ziel war Volland dann aber doch noch Fünfter. Das reichte, um die Meisterschaft mit einem satten Vorsprung anzuführen. Wenn er beim nächsten Rennen, das wieder auf dem Estering ausgetragen wird, vor Völzer bleibt, dürfte ihm der Titel nicht mehr zu nehmen sein. Und die deutsche Rallycross-Szene wäre um eine Überraschung reicher.