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Deutsche Rallycross Meisterschaft - Lauf 5 - Estering, Buxtehude - 22. August 2004

Rolf Volland kurz vor dem Ziel

Es ist unglaublich: Elf Punkte fehlen Rolf Volland noch, dann ist er nach seinem Wechsel in die Division 4 schon wieder Meister. Dass der sechsfache Titelträger mit seinem VW Polo S1600 den einen oder anderen Erfolg erzielen könnte, damit hatten eigentlich alle gerechnet. Dass er aber von Anfang an der Spitze mitmischt und schon seit dem zweiten Rennen auf Titelkurs ist, das kommt völlig überraschend.

Beim dritten Saisonrennen auf dem Estering zeigte Volland wieder seine ganze Klasse. In den ersten beiden Wertungsläufen fuhr er Bestzeit – so wie er es fünf Jahre lang mit seinem VW Golf Turbo 4x4 gemacht hatte. Keiner war schneller, auch nicht Titelverteidiger mit seinem Opel Kadett Coupé, der auf dem Estering immer besonders stark auftrumpft. Am nächsten kam ihm noch Robert Müller mit seinem VW Golf GTI 16V. Volland: „Völzer und Müller sind echte Profis. Da kann man sich hundertprozentig darauf verlassen, dass einen niemand ins Auto fährt.“

Tatsächlich flogen die drei Spitzenfahrer häufig nebeneinander auf die Sparkassen-Kurve zu. Wer die Nase vorne hatte, hatte dann eben Vorfahrt. Die musste nicht erst durch eine zeitraubende Rangelei geregelt werden. Volland: „Völzer und Müller wissen ganz genau: In den Wertungsläufen geht es in erster Linie um die Zeit.“ Da halte man sich am besten aus jedem Positionskampf heraus.“

Wie stark die heckgetriebenen Fahrzeuge bei bestimmten Witterungsverhältnissen sind, zeigte sich im dritten Wertungslauf: Volland war mit 2:55,80 Minuten nur Drittschnellster hinter Gerhard Völzer (Opel Kadett Coupé, 2:55,08) und Ole Bech (Volvo 242, 2:55,56). Trotzdem: In der Addition aller Läufe lag der Hilpoltsteiner vorn und hatte sich damit die Pole Position fürs A-Finale der Division 4 gesichert. Übrigens: In der Division 1, in der Turbo und Allradantrieb Standard sind, hätte Volland mit seiner Zeit auf Platz vier gestanden. Auch nicht schlecht!

Im Finale zogen die Hecktriebler zunächst davon – Völzer und dahinter Bech. Volland lag nur an vierter Stelle. Aber das heißt gar nichts, dafür begann für den kleinen Polo vom BARUM-Team wieder die große Wühlarbeit. Wie er sich am dicken Volvo vorbeipresste, das war schon sehenswert. Im Ziel war Volland Zweiter, damit hatte er drei Punkte auf seinen Verfolger Völker eingebüßt.

Doch mit Volland ist bis zur letzten Sekunde zu rechnen. Prompt schlug er im Superfinale zurück, belegte den zweiten Platz hinter Division-1-Fahrer Jörg Jockel und nahm Völzer die eben gerade gewonnenen drei Punkte wieder ab. „Es hätte auch anders kommen können“, sagt Volland. Genau, er hätte schon auf dem Estering den Titel sicher stellen können. Dazu hätte Völzer aber Pech haben müssen, und das hatte er in dieser Saison schon. Der Polo aus dem Hause Volland Racing zieht dagegen seit Saisonbeginn seine Runden. Mitte Oktober muss er noch einmal auf dem Matschenberg in der Lausitz antreten, um seinen Fahrer zur Meisterschaft zu fahren.