Rennberichte
Deutsche Rallycross Meisterschaft - Lauf 4 - Estering, Buxtehude - 18. Juli 2005
Volland und Škoda: Nicht zu schlagen
Gut 2500 Zuschauer sahen beim großen Motorsport-Festival auf dem Buxtehuder Estering eine nahezu perfekte Vorstellung von Rolf Volland und seinem Škoda Fabia T16 4x4. Nur im Training soll sein großer Herausforderer Jörg Jockel (Ford Focus) schneller gewesen sein. Volland nahm es gelassen: „Unsere private Zeitnahme ist zu einem anderen Ergebnis gekommen. Ist aber auch egal.“
Wenig später wußte jeder, warum der siebenfache Deutsche Rallycross-Meister keinerlei Grund zur Aufregung sah. Im ersten Qualifikationslauf trieb der Hilpoltsteiner den Fabia zu einer fabelhaften Bestzeit: 2:43,67 Minuten für vier Runden. Das war zehn Sekunden schneller als der Zweite. Jörg Jockel mußte schon jetzt passen, sein Auto litt unter einem größeren Antriebsdefekt. Auch der hochgelobte Bruno Hansen (Dänemark) konnte das Tempo nicht mitgehen. Er war mit seinem Ford Puma sogar 25 Sekunden langsamer, hatte allerdings auch einen kapitalen Dreher.
Volland legte nach: 2:44,09 Minuten im zweiten Heat. Zur Bestzeit im ersten Durchgang fehlten nur 42 Hundertstelsekunden. So etwas passiert nur, wenn einer wie Rolf Volland präzise am Limit fährt. Auch an dieser Zeit biss sich die Konkurrenz die Zähe aus. Bruno Hansen schaffte es immerhin, nur rund dreieinhalb Sekunden langsamer zu sein. Der Dritte, Nils Davidsen (Dänemark), war mit seinem VW Golf Turbo schon gut acht Sekunden langsamer als Skoda-Pilot Rolf Volland.
Aber Volland hatte noch einen Trumpf im Ärmel: 2:44,03 Minuten im dritten Heat. Bis auf sechs Hundertstel genau die Zeit aus dem zweiten Durchgang. Volland: „Das Auto lief einfach phantastisch.“ Offenbar war es schwerer, im dritten Heat so schnell unterwegs zu sein, denn Bruno Hansen kassierte weitere sechs Sekunden Rückstand.
Dann wurde zusammengerechnet: Volland hatte nach der Qualifikation einen Vorsprung von mehr als einer halben Minute auf Davidsen und Hansen. Im Finale ging er mit dem Škoda in Führung und machte dann nur noch so viel Dampf, wie unbedingt nötig. Die gleiche Taktik half ihm auch im Superfinale der schnellsten acht Fahrer aus allen Divisionen. Volland: „Wahrscheinlich war ich heute der Schnellste. Entscheidend waren allerdings die kleinen und größeren technischen Probleme bei der Konkurrenz.“ Im Rallycross-Sport spiele eine ausgereifte Technik nun einmal die entscheidende Rolle. Im Vergleich zum Rallyesport werde die Leistung hier noch einmal deutlich angehoben, was zwangsläufig auf Kosten der Haltbarkeit gehe.
Nach vier von sechs Läufen um die Deutsche Rallycross-Meisterschaft ist Volland der Titel kaum noch zu nehmen. Trotzdem sagt er: „Ich werde bis zum Schluss konzentriert sein und alles geben. Das erwarten die Fans auch von mir.“
|