Rennberichte
Deutsche Rallycross Meisterschaft - Lauf 5 - Estering, Buxtehude - 3. September 2006
Rolf Volland und Škoda das Meisterstück
Rolf Volland ist im Ziel. Mit zwei deutlichen Siegen beim fünften Lauf zur Deutschen Rallycross-Meisterschaft hat sich der Hilpoltsteiner mit seinem Škoda Fabia T16 4x4 vorzeitig den Titel gesichert. 150 Punkte waren bisher maximal zu holen, und Volland hat tatsächlich genau 150 geholt. Mehr geht nicht. Deutschlands Offroad-Fahrer Nummer eins war schon dreifacher Autocross-Europameister, als er 1995 zum Rallycross wechselte. Seither war er nun neunmal Deutscher Meister. Was für eine Erfolgsstory.
Das Rennwochenende auf dem herbstlich nassen Estering begann verheißungsvoll mit der Bestzeit im Training. Doch im ersten Qualifikationslauf gab es einen Dämpfer: Im Motorraum hatte sich ein Auspuffkrümmer gelöst. Aus dem entstandenen Leck im Auspuff entwichen heiße Gase, die im Innenraum des Škoda den Lack auf dem Kardantunnel in Brand setzten. Dazu kamen noch ein paar kleinere Getriebeprobleme entstanden durch eine Fehlanzeige im Schaltungsdisplay. Trotzdem fuhr Volland auch in diesem Lauf Bestzeit.
„Man muss sich das einmal vorstellen“, sagt Volland. „Ich habe mich ein paarmal verschaltet, dann habe ich ganz nebenbei ein Feuer mit der Hand gelöst und dann war ich noch Schnellster.“ Dass er im zweiten und dritten Lauf nunmehr ohne technische Probleme und ohne Feuer an Bord die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr, überraschte eigentlich keinen mehr.
Ist und bleibt die Nummer 1 Rolf Volland und sein Škoda Fabia T16 4x4 (Foto: © Lothar „Löthe“ Lütgebüter)
Dass der Ausnahmefahrer aus Hilpoltstein in den Finals trotzdem noch einmal für Spannung sorgen sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt keiner. Aber Volland wollte es sich mit dem Titel diesmal offenbar besonders schwer machen. Nach dem Start des A-Finales der Division 1 fand er sich jedenfalls auf dem ungewohnten dritten Platz hinter Günther Wissel (Ford Focus T16 4x4) und Ralph Wilhelm (Lancia Delta Integrale) wieder. Sein Start war nämlich eher bescheiden. Seine Diagnose nach dem Rennen: „Die Launch-Control hat nicht optimal funktioniert.“ Er versicherte aber zugleich, dass der Fehler im Programm zur Regelung der Motorelektronik während der Startphase schon gefunden sei.
Volland brauchte nur wenige Runden, um erst Wilhelm und schließlich auch Wissel zu überholen. Im Superfinale der schnellsten acht Fahrer aus allen Divisionen wiederholte sich das Ganze dann noch einmal. Allerdings konnte sich diesmal nur Wissel vorübergehend vor ihn setzen. Aber auch dieser „Spuk“ war nach zwei Runden vorbei. Volland konnte in aller Ruhe seine Runden abspulen und sich über den neunten Titel freuen.
Jetzt bereitet sich Volland in aller Ruhe auf das große Finale der Rallycross-Europameisterschaft auf dem Estering vor. Am Wochenende 30. September/1. Oktober tritt er mit seinem Škoda Fabia in Buxtehude als Herausforderer der Weltelite an. Vielleicht kann er dabei auch seinen Markenkollegen Lasse Larsson (Schweden) unterstützen, der mit seinem Fabia noch alle Chancen auf den Titel hat.
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