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DRX Deutsche Rallycross Meisterschaft - Estering, Buxtehude - 16.-17. Oktober 2010

Rolf Volland – unbesiegter Vizemeister

Rolf Volland hat die Rallycross-Saison 2010 mit einem überlegenen Sieg abgeschlossen. Auf dem Buxtehuder Estering gewann er mit seinem Skoda Fabia S1600 das Finale der Division 1A und sicherte sich damit die Vizemeisterschaft bei den Produktionswagen. Für den Titel reichte es nicht ganz, trotzdem hat Volland die Saison mit sauberer Weste beendet: Keiner seiner Konkurrenten war schneller als er, keiner hat auch nur annähernd so viele Siege eingefahren wie er.


(Foto: DRX-media)

„Nach elf Titeln in Folge nun also die Vizemeisterschaft: Damit kann ich leben“, sagt Volland. Und das wohl vor allem, weil er im entscheidenden Moment immer wieder bewiesen hat, warum er der erfolgreichste deutsche Rallycross-Fahrer aller Zeiten ist. In fünf Rennen war er fünfmal als Erster durchs Ziel gefahren, ein Rennen hatte er aus privaten Gründen ausgelassen, in einem Rennen hatten ihn Funktionäre an der Siegesfahrt gehindert. Das war in Gründau. Volland war vor dem Finale wegen angeblichen Fehlstarts disqualifiziert worden, nachdem sein Konkurrent René Münnich (ebenfalls Skoda Fabia) im ersten Versuch absichtlich zu früh losgefahren war. Die Regel ist knallhart. Egal, wer den zweiten Fehlstart macht: Er wird disqualifiziert. Volland: „Ich habe doch nur gezuckt!“ Seither wird in der Rallycross-Szene darüber diskutiert, ob ein „Zucken“ schon ein Fehlstart ist.


(Foto: DRX-media)

„Egal“, sagt Volland heute. „Dann muss mein insgesamt 13. Titel noch ein Jahr warten.“ Er blickt optimistisch nach vorn, denn in der Halle von Volland Racing wartet schon ein brandneuer Skoda. „Da steckt die ganze Erfahrung mit dem aktuellen Auto drin“, sagt Volland. „Ich bin sicher, dass der neue Fabia noch einen Tick schneller ist.“ Schon jetzt müssen sich Volland und sein Auto nicht verstecken. Beim Finale der Deutschen Meisterschaft auf dem Estering ist er Zeiten gefahren, mit denen er auch in der Europameisterschaft ganz vorne dabei wäre.


(Foto: DRX-media)

Volland denkt auch noch aus einem anderen Grund gerne an das Rennen in Buxtehude zurück: Da gab es im ersten Qualifikationslauf eine Szene, die sein Fahrerherz auch noch Tage danach höher schlagen lässt. Volland: „Ich hatte den Start gegen Münnich verloren, fuhr dicht hinter ihm die Höhengerade entlang.“ Am Ende dieser leicht gekrümmten Schotterpassage haben die Fahrer die Wahl, ob sie auf der regulären Strecke bleiben. Oder ob sie die längere Joker-Lap-Passage wählen, die jeder einmal pro Lauf durchfahren muss. Volland setzte sich links neben Münnich und tat so, als würde er den Umweg fahren. Als er Münnich fast schon passiert hatte, kam ihm plötzlich ein Gedanke: „Das passt noch!“ Lenkrad eingeschlagen, Handbremse gezogen, das Heck kam herum, und Volland war an Münnich vorbei, ohne die reguläre Strecke zu verlassen. „Das hat natürlich nur funktioniert, weil René mitgespielt hat“, sagt Volland. Und grinst. Man merkt ihm an, dass ihm dieses gelungene Überholmanöver mehr wert ist als noch ein Titel.