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FIA Rallycross Europameisterschaft - Lauf 8 - Estering, Buxtehude - 15.–16. August 2009

Rolf Volland: sensationeller EM-Sieg im Škoda

.Der Hilpoltsteiner Rolf Volland hat beim deutschen Lauf zur FIA Rallycross-Europameisterschaft auf dem Buxtehuder Estering für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Er fuhr mit seinem Skoda Fabia RS S1600 im zweiten Qualifikationsheat nicht nur Bestzeit, am Ende des Tages schlug er in einem packenden Finale der Division 1A sensationell die gesamte Konkurrenz. Trotz eines schleichenden Plattfußes hinten links fuhr Volland nach sechs Runden als Erster durchs Ziel. „Ich wollte an diesem Wochenende eigentlich nur ein bisschen Spaß haben“, sagte ein überglücklicher Volland beim Siegerinterview. „Dass bei meinem ersten und bis auf weiteres auch einzigen EM-Auftritt mit meinem neuen Skoda ein Sieg herausspringen würde, hätte ich nicht gedacht.“


(Foto: Johnny Loix)

Insgeheim hat Volland sicher mit einem guten Platzierung bei seinem Gastspiel in der Rallycross-Europameisterschaft gerechnet. Im Frühjahr war er in der deutschen Meisterschaft zum ersten Mal mit seinem neuen Skoda Fabia auf dem Estering unterwegs. In einem der Qualifikationsheats schockte er damals die Konkurrenz mit einer Fabelzeit für die vier Runden à 950 Meter: 2:48,03 Minuten! Das war neuer Rekord für die Division 1A. Allerdings wusste Volland auch, dass es in der Europameisterschaft wesentlich härter und enger zugeht. Da wird Kampflinie – und nicht Ideallinie – gefahren!


(Foto: Johnny Loix)

Beim EM-Lauf bekam Volland das gleich im ersten Heat zu spüren. Vier Runden lang duellierte er sich mit dem Russen Ildar Rakhmatullin (Renault). Die Zuschauer waren begeistert, nur eine Top-Zeit kommt dabei nicht heraus: 2:52,81 Minuten, das reichte gerade einmal für Platz sieben. Immerhin war Volland damit bester Deutscher im Feld der 28 Top-Fahrer aus elf Nationen in der Division 1A. Schnellster war Mats Lysen, der haushohe Titelfavorit aus Norwegen. Er hatte für die vier Runden 2:48,00 Minuten gebraucht und war damit genau drei Hundertstel Sekunden schneller als Volland bei seiner Fabelzeit.


(Foto: Johnny Loix)

Nach dem zweiten Heat am Sonntagmorgen rieb sich dann so manch Fahrer die Augen, als die Zeiten für die Division 1A ausgehängt wurden. Volland stand ganz oben auf Platz eins: 2:52,04 Minuten. Alle Fahrer waren auf der morgenfrischen, noch leicht feuchten Bahn ein paar Sekunden langsamer, und Volland war jetzt auf dem besten Weg, sich für das A-Finale zu qualifizieren. Er durfte nur nicht die Nerven verlieren. Der elffache Deutsche Rallycross-Meister blieb cool, sicherte sich mit der drittbesten Zeit (2:51,95) für das große Finale einen Platz in der ersten Startreihe.


(Foto: Johnny Loix)

Dann ist es so weit: Die Startampel verlischt, die sechs Schnellsten der Division 1A spurten zur ersten Kurve. Volland kommt nicht optimal weg, muss sich hinter Zdenek Cermák (Skoda) einreihen. Doch noch in der ersten Runde dreht sich der Tscheche, es kommt zu einer leichten Kollision, Das Fahrwerk von Vollands Skoda ist krumm, der Reifen hinten links aufgeschlitzt, er verliert Luft. Doch wenn Volland einmal vorne ist, kann er sehr, sehr breit werden. Johann Larsson, der Zögling des 14-fachen Europameisters Kenneth Hansen, kommt schnell näher, drängelt, bleibt aber fair. Volland rettet sich ins Ziel, holt den ersten deutschen Sieg in der Rallycross-Europameisterschaft seit 2001.


(Foto: Johnny Loix)

Hinterher sagt Volland: „Ich war die ganze Zeit völlig ruhig.“ Mag sein, aber so jubeln haben ihn seine Fans lange nicht gesehen.